“Ich habe die Diagnose erhalten und weiß jetzt, dass ich Borderliner bin”, diesen Satz habe ich schon oft von Menschen gehört, die an der Emotional instabilen Persönlichkeitsstörung Typ Borderline leiden. Die Diagnose benennt eine aktuell vorhandene psychische Situation der betroffenen Person. Die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich. Einige sind erleichtert, haben sie nun endlich eine Erklärung für ihre wechselhafte Gefühlswelt und ihre – wie sie selbst empfinden – übertriebenen Reaktionen auf verschiedene Situationen, die sie sich selbst nicht erklären konnten. Andere wiederum empfinden diese Diagnose als Stempel und fühlen sich “gebrandmarkt” in eine Schublade gesteckt.
Ich sehe die Diagnose als eine Hilfestellung an, die einem den Weg weisen kann, an sich zu arbeiten und die Situation zu ändern. Niemand mit dieser Diagnose ist “eine Borderlinerin/ein Borderliner”. Niemand IST das, was die Diagnose besagt, egal, um welche Krankheit oder Störung es sich handelt. Man HAT und LEIDET AN dem, was festgestellt wurde, in diesem Fall: Emotional instabile Persönlichkeitsstörung Typ Borderline (F60.31).
Im Podcast 19, Teil 2 der Eckhard Busch Stiftung spricht Reka Markus, Leitende Oberärztin der Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotraumatologie an der LVR-Klinik Köln, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, DBT-Therapeutin (DDBT) und Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT) über die Diagnose “Borderline” und deren Behandlungsmethoden und Heilungsmöglichkeiten.
Niemand muss mit dieser Störung in ihrem gesamten Ausmaß leben. Man kann dagegen angehen. Die mutmachenden Aussagen von Reka Markus für Betroffene und Angehörige gibt es hier zu hören:
